Eifersucht kommt auch bei Kindern nicht selten vor. Häufig ist speziell die Eifersucht unter Geschwistern anzutreffen, sodass sich die Eltern fragen, wie diese unangenehme Situation am besten zu klären ist. Hier ist es wichtig, dass Mama und Papa vermitteln und rechtzeitig einschreiten, bevor die Eifersuchtsszenen eskalieren.
Eifersucht bei Kindern: Neid auf Geschwister keine Chance geben
"Warum darf ich denn nicht mitgehen? Das ist so gemein!", brüllt die kleine Schwester Maja und traktiert mit ihren kleinen Fäusten treffsicher die Hüfte ihrer Mutter. Sie will mit dem grossen Bruder Felix Spielzeug einkaufen gehen und Maja soll so lange bei den Nachbarn bleiben. Normalerweise sträubt sich Maja regelrecht, ein Geschäft zu betreten, aber dass ihr Bruder allein mit Mama einkaufen geht, ist ihr ganz und gar nicht recht. Sie hat Angst, dass Felix währenddessen mehr Wünsche erfüllt bekommt und sie selbst dabei auf der Strecke bleibt. Maja ist schon jetzt mit ihren 4 Jahren sehr eifersüchtig.
Eifersucht und Neid ist besonders zwischen Geschwistern oft der Fall
Ärger vermischt sich mit Traurigkeit und Furcht
Eifersucht ist nicht einfach nur ein Gefühl, sondern es ist ein Gemisch aus Ärger, Traurigkeit und Furcht. Ist ein Kleinkind neidisch auf seine Geschwister, wetteifert es um die Liebe und Zuneigung der Eltern. Anders als bei Situationen, in denen lediglich eine von zwei Personen eifersüchtig ist (etwa in einer Partnerschaft), sind meist mindestens drei Personen im Spiel, wenn es zu Eifersucht bei Kindern kommt – der eifersüchtige Sprössling selbst, die geliebte Person (Eltern) sowie ein Rivale (zumeist Bruder oder Schwester). Besonders wenn Geschwister fast im gleichen Alter sind, sehen sie sich häufig als Rivalen, die um die Gunst der geliebten Eltern buhlen müssen. Dies wird bei gleichgeschlechtlichen Geschwistern nochmals verstärkt. Besteht hingegen zwischen den Kindern ein relativ grosser Altersunterschied, suchen sie jeweils auf andere Art und Weise nach Zuwendung: Während die Kleine morgens kuscheln will, möchte der Grosse am Nachmittag ausgiebig diskutieren.
Eifersucht macht Kinder aggressiv und traurig
Warum fühlen sich mache Kinder schnell benachteiligt?
Jedes Kind hat andere Eigenschaften und löst dementsprechend auch andere Reaktionen bei seinen Eltern aus. Während das ängstliche Kleinkind ermutigt werden muss, sollten die Eltern den mutigen Nachwuchs bei Bedarf eher bremsen. Sobald die Kleinen merken, dass die Eltern den Bruder oder die Schwester anders behandeln, kommt es nicht selten zu einem Gefühl der Benachteiligung. Besonders bei Kleinkindern kann sich die Eifersucht dann auch in einem aggressiven Verhalten äussern. Hier gilt es, sehr vorsichtig zu sein: Bestrafen Eltern das Kleinkind für das unerwünschte Benehmen, wächst das Gefühl noch weiter, ständig benachteiligt zu werden.
Wenn Kleinkinder eifersüchtig sind: Was können Eltern tun?
Bei einem Kleinkind kommt es immer wieder zur ein oder anderen Trotzphase. Viele Eltern machen deshalb den Fehler und nehmen das Gefühl der Eifersucht bei ihrem Nachwuchs nicht ernst. Neid und das Gefühl der Benachteiligung haben jedoch nichts mit einer Trotzphase zu tun und sollten deshalb durchaus hinterfragt werden.
Seien Sie für alle Ihre Kinder gleichermassen da!
Kommt es zu Neid bei Kindern, dürfen Eltern dies nicht von der Hand weisen. Es ist wichtig, die Gründe für den Neid zu hinterfragen. Haben die Eltern vielleicht eine nervenaufreibende Zeit hinter sich, wo der Nachwuchs häufig zurückstecken musste? Waren Mama und Papa zu kurz angebunden und wurde dem Geschwisterchen tatsächlich mehr Aufmerksamkeit geschenkt? Dann ist es wichtig, dass das eifersüchtige Kind die genauen Gründe dafür erfährt. Es muss begreifen, dass es nichts damit zu tun hat, dass die Eltern das Geschwisterkind mehr lieben oder wertschätzen.
Keine Vergleiche
"Das Zimmer Deiner Schwester sieht so ordentlich aus. Warum ist deines immer unaufgeräumt?" Sätze dieser Art sollten Eltern unbedingt vermeiden, denn sie lösen nicht nur Eifersucht bei Kindern aus, sondern sie bergen auch ein grosses Rivalitätspotenzial zwischen den Geschwisterkindern. Eltern dürfen das Verhalten der Geschwister bei Kritik oder einer Aufforderung niemals als Druckmittel instrumentalisieren.
Gemeinsam statt einzeln
Kleinkinder sollten sich den Geschwistern - egal ob älter oder jünger - niemals unterordnen müssen. Anstatt der ältere Nachwuchs ständig dazu verdonnert wird, auf den kleinen Bruder aufzupassen, können beide auch gegenseitig auf sich achten. Die Ansicht und Position eines jeden Kindes sollte unbedingt ernst genommen und akzeptiert werden, denn nur so können die Eltern gemeinsam mit dem Nachwuchs einen geeigneten Lösungsansatz ausfindig machen.
Wann sollten Eltern in Konflikte eingreifen?
Kommt es durch Eifersucht bei Kindern zu Streitigkeiten zwischen den Geschwistern, sollten die Eltern möglichst neutral bleiben und sich nicht einmischen. Besonders wenn nicht eindeutig klar ist, von welchem Sprössling der Streit ausging, sollten Mutter oder Vater in solchen Konfliktsituationen nur Mittler sein. Besonders mit zunehmendem Alter der Kinder wird es häufiger zu Streit kommen. Besonders oft ist Spielzeug die Quelle heftiger Streitigkeiten, bei denen die Eltern in der Regel als Schiedsrichter faire Urteile fällen müssen.
Spielzeugneid ist ein häufiger Grund für Eifersucht
Doch leider sind in solchen Situationen faire Entscheidungen kaum möglich. Zudem lernt der Nachwuchs so auch nicht, selbst Konflikte zu lösen. Deshalb sollten Eltern ihren Kindern lediglich zur Findung einer Lösung ermutigen, ohne dem Nachwuchs diese vorwegzunehmen. Auch wenn das ewige Gezanke durchaus nervenaufreibend ist, so können sich Eltern dabei immer wieder vor Augen führen, dass Streit zur Persönlichkeitsbildung von Kindern beiträgt. Da jeder versucht, mit eigenen Strategien seinen Standpunkt zu verteidigen, wird die Identität gefestigt.
Fazit zu Gründen und Reaktionen
Für die Eifersucht bei Kindern kann es viele Gründe geben. Es ist wichtig, dass die Eltern solche Gefühle unbedingt ernst nehmen und entsprechend reagieren. Es gilt zu überlegen, welche Gründe für die Rivalitäten zwischen den Geschwistern vorliegen. Allgemein sollten niemals Vergleiche zwischen den Kindern gezogen werden. Auch die Gleichberechtigung spielt hier eine entscheidende Rolle.