« Keine Panik bei nächtlichen Schreikrämpfen »
Ein Anblick, der Eltern ratlos lässt: Das Kind steht im Bett und scheint ausser sich vor Angst. Es starrt Sie an. Schweiss gebadet, zitternd und völlig abwesend scheint Ihr Nachwuchs Sie nicht einmal zu erkennen. Jeglicher Versuch, ihn zu beruhigen scheitert. Der Nachtschreck – auch Pavor Nocturnus genannt – schlägt zu. Und er verschwindet ebenso schnell wieder, wie er gekommen ist. Doch was ist dieses Phänomen genau?
Der Nachtschreck – harmloser als es den Anschein hat
Vorne vorweg: Seien Sie beruhigt! Das Geschehnis ist bei weitem nicht so schlimm, wie es zunächst wirken mag. Denn rein medizinisch betrachtet ist der Pavor Nocturnus nicht gefährlich. Weder körperlich noch geistig nehmen die Kleinen einen Schaden. Die eigentliche Gefahr stellt das Kind für sich selber dar, in dem es sich versehentlich schlägt oder sich an der Bettkante stösst. Sie können nach einer solchen Nacht vorsorgen und beispielsweise eine kuschelige Deckezusätzlich in das Bett legen.
Wer ist betroffen?
Es ist bis heute wissenschaftlich nicht geklärt, was diesen nächtlichen Schrecken genau auslöst. Fakt ist, dass vor allem Kinder zwischen dem zweiten und sechsten Lebensjahr davon betroffen sind, vorkommen kann der Nachtschreck aber auch bei einem Baby. Vor dem neunten Lebensmonat ist ein solcher Anfall noch nicht aufgetreten. Oftmals tritt dieser bei Kindern in der ersten Schlafhälfte auf. In einer Zeit vor dem Träumen, also vor der sogenannten REM-Schlafphase.
Vor allem Kinder von 2 - 6 sind von Nachtschreck und Albträumen betroffen
Nachweislich sind Jungen häufiger von dieser Schlafstörung betroffen als Mädchen. Tritt diese einmalig auf, dann ist sie meist schnell wieder vergessen. Stellen Sie jedoch fest, dass Ihr Kind oder Baby immer wieder darunter leidet, dann empfiehlt sich ein kurzer Besuch beim Kinderarzt. Dieser kann in jedem Fall abklären, ob ernsthafte Schlafstörungen vorliegen und ob eventuell doch eine medizinische Ursache vorliegt. Denn der Nachtschreck wird nicht als echte Schlafstörung in diesem Sinne angesehen.
Wie können Eltern auf den Nachtschreck bei Kindern am besten reagieren?
Auch wenn es gegen den natürlichen Instinkt ist und Ihnen schwer fallen mag: Nehmen Sie Ihr Baby oder Kleinkind nicht in den Arm. Versuchen Sie es nicht, festzuhalten. Da sich der Nachwuchs zwischen Wachsein und Schlaf befindet, kann er nicht auf äussere Einflüsse reagieren.
Sie haben wenig Handhabe, sorgen Sie allerdings auf jeden Fall dafür, dass sich Ihr Nachwuchs nicht selber versehentlich verletzt.
Ein solcher Anfall kann unterschiedlich lang andauern. So plötzlich wie der Pavor Nocturnus zuschlägt, so unvermittelt ist der Spuk wieder vorüber. Für Eltern mag das Erlebnis jedoch schockierend sein, denn so haben sie ihr Baby oder Kind noch nie erlebt.
Was ist der Unterschied zwischen einem Albtraum und dem Nachtschreck bei Kindern?
Grundsätzlich gibt es zwei wesentliche Merkmale, die Ihnen deutlich zeigen, womit Sie es zu tun haben.Der Albtraum wird vom Kind bewusst wahrgenommen
Ein schlechter Traum beispielsweise weckt ein Kind komplett auf. Es ist hellwach und kann sich meist auch noch an Einzelheiten aus diesem Traum erinnern. Sie können Ihren Liebling in den Arm nehmen und ihm Trost spenden. Schlechte Träume verfolgen die Jüngsten meist noch über eine bestimmte Zeit hinweg. Nicht selten fürchten sich die Kleinen dann sogar vor dem Einschlafen. Aus Angst, wieder einen bösen Traum zu haben. In diesem Fall können Sie einen selbstgebastelten Traumfänger anbringen. Der indianischen Saga nach, verfangen sich im Netz die bösen Gedanken und Geister und nur noch das Gute dringt hindurch. Ob sich das bewahrheitet, sei dahingestellt – aber zumindest spenden Traumfänger eine behagliche Atmosphäre, die beim Einschlafen hilft. Diese Accessoires nämlich sehr dekorativ und können auf einfache Weise mit Bastelmaterialien wie Bastelperlen kreiert werden.
Der Nachtschreck wird vom Kind unbewusst / gar nicht wahrgenommen
Anders sieht es beim Nachtschreck aus. Da die Kinder dies schlicht weg nicht bewusst erleben, erinnern sie sich auch nicht mehr daran.
Gibt es Methoden um diesem Phänomen vorzubeugen?
Vorbeugen oder gar ganz verhindern lässt sich der Nachtschreck leider nicht. Das liegt eben auch daran, dass der Pavor Nocturnus keine Schlafstörung im medizinischen Sinne ist. Dennoch gibt es für Sie als Eltern ein paar Methoden, um die Chancen zu reduzieren, dass solch ein Vorfall geschieht. Stellt sich heraus, dass Ihr kleiner Engel davon betroffen ist, dann sorgen Sie für eine weiche und kuschelige Schlafumgebung. Sobald der Nachwuchs kein Baby mehr ist, können Sie gern ein paar mehr kuschelige Decken in das Bett legen. Auch zusätzliche Kissen sorgen für mehr Behaglichkeit. Darüber hinaus ist es wichtig, dass auf dem Fussboden keine Spielsachen oder andere Gegenstände liegen. Mitunter stehen die Kleinen sogar auf. Ähnlich wie beim Schlafwandeln. Sichern Sie aus diesem Grund unbedingt Fenster und Treppenaufgänge.
Schlafmangel, Unruhe und Stress vermeiden
Auf der Suche nach möglichen Auslösern stossen Eltern immer wieder auf den Schlafmangel als Ursache. Babys und Kleinkinder verbringen noch viel Zeit damit, zu schlafen. Erst wenn sie älter werden, beschränkt sich die benötigte Ruhe auf die Nacht und einem kurzen Nickerchen über den Mittag. Schläft Ihr Nachwuchs nicht ausreichend, kann dies zumindest die Wahrscheinlichkeit eines Nachtschrecks fördern. Es ist daher unerlässlich, möglichst einen ruhigen und gleichbleibenden Rhythmus in den Abendstunden einzuführen. Routine schafft Vertrauen und Sicherheit. Besonders Babys und Kleinkinder benötigen das. Vermeiden Sie in den späten Nachmittagsstunden und den frühen Abendstunden möglichst Stress und Hektik.
Vor dem Schlafengehen sind ruhige Klänge, Vorlesen und gedämmtes Licht wichtig. Ihr kleiner Sonnenschein kommt schön zur Ruhe und kann entspannen. Versuchen Sie es beispielsweise mit den harmonischen Klängen einer Baby Spieluhr, wenn Ihr Schatz zu Bett gebracht wird. Nicht alle Kleinen schlafen im selben Alter gleich viel. Dennoch sind Nächte mit weniger als 9 oder 10 Stunden Schlaf zu wenig. Wenn Sie aufgrund der Arbeit früh aufstehen müssen und Ihr kleiner Sonnenschein in den Kindergarten geht, dann legen Sie ihn am Abend unbedingt rechtzeitig hin – auf diese Weise können Sie die Gefahr eines Nachtschrecks deutlich reduzieren.