« Damit kuscheln Kinder am liebsten »
Was an die eigene Kindheit erinnert, ist vielen wichtig. Düfte oder Gegenstände fördern Erinnerungen an unbeschwerte Momente zu Tage. Fast jeder weiß bis heute, wie der erste Freund aus Plüsch oder Baumwolle aussah, hieß oder gerochen hat, denn Kuscheltiere oder Schnuffeltücher haben einen besonderen Stellenwert in der Baby- und Kinderentwicklung. Sie sind Tröster und erste selbst gewählte Beziehung. Was ein gutes Kuscheltier oder Schnuffeltuch auszeichnen sollte und warum schon Babys ihre Vorlieben haben, lesen Sie im Zwergehuus Magazin!
Kuscheln, Schmusen, sich geborgen fühlen das sind Dinge, die jedes Kind braucht, um sich gesund und psychisch stabil zu entwickeln. In den Armen der Eltern erfährt das Kleine die erste und prägende Erfahrung menschlicher Gemeinschaft und entwickelt ein Urvertrauen in die Welt und seine Bezugspersonen. Auch grössere Kinder kommen nicht ohne regelmässige körperliche Nähe aus. Eine Umarmung, ein liebevoller Kuss oder das morgendliche Kuscheln im Bett der Eltern geben Kindern die Sicherheit, das Vertrauen und die Kraft, die kommenden Anforderungen des Lebens zu meistern und sich später auch als Erwachsener mit Vertrauen binden zu können.
Nicht immer haben Mama und Papa aber Zeit zum Schmusen und können dem Baby auch nicht erklären, warum sie manchmal aus seinem Blickfeld verschwinden müssen. Als kurzzeitiger Ersatz helfen dann ein Schnuffeltuch, Schmusetuch oder Kuscheltiere, die darüber hinaus auch einen wichtigen Stellenwert in der Ablösephase des Kindes einnehmen.
Das Schmusetuch – Kindheitsfreund mit Sonderstatus
Dem Säugling wird das Schmusetuch oft schon in die Wiege gelegt. Manchmal ist es ein einfaches Baumwolltuch, das die Mutter zum Beispiel beim Stillen am Körper getragen hat und das deshalb deren Geruch angenommen hat. Der Geruch ist das Wichtigste an so einem Tuch, daher auch der Name "Schnuffeltuch". Selbst wenn die Mutter nicht in der Nähe ist, fühlt sich das Baby durch den vertrauten Geruch des Tuches sicher und geborgen. Babys, die keinen Schnuller nehmen, lassen sich mit einem vertrauten Schnuffeltuch leichter beruhigen. In der Phase des Abstillens hilft das Schnuffeltuch dem Kleinen über den Verlust hinweg. Babys, die lange gestillt werden, zeigen ein weniger ausgeprägtes Bedürfnis danach.
Muss das Tuch einmal gewaschen werden, ist das meistens noch keine Tragödie. Ein zweites Schnuffeltuch, das die Mutter ebenso bei sich getragen hat, wird vom Baby noch ohne weiteres als Ersatz akzeptiert. Einige Kinder reagieren aber auch hier schon empfindlich. Später wird das Schnuffeltuch dann oft durch ein Kuscheltier ergänzt.
Auch diesem werden noch weitere und wichtige Eigenschaften zugeschrieben: Es wird zum Tröster, hilft beim Einschlafen, vertreibt Ängste und Einsamkeit und ist Beistand bei der Verarbeitung schwieriger Situationen. Die Forschung redet dann von einem sogenannten "Übergangsobjekt".
Viele Eltern kennen die chaotischen Zustände, wenn ein solcher „Freund“ einmal abhandenkommt, vergessen wird oder einfach nur gewaschen werden müsste. Die Beziehung zu einem Kuscheltier ist die erste selbst gewählte Bindung, die ein Kind eingeht. Das Kuscheltier Ihres Kindes ist deshalb nicht einfach nur eines von vielen, sondern wird als Wesen mit Gefühlen, Gedanken und Persönlichkeit im Leben Ihres Kindes etabliert. Kein Wunder also, dass der Knirps kaum dabei zusehen kann, wie die Mama den Teddy an den Ohren zum Trocknen aufhängt. Egal wie abgegriffen und zerkuschelt der Freund auch ist, er verliert nie seinen Status und wird oft bis ins Erwachsenenalter aufgehoben. So geliebte Kuscheltiere einfach wegzuwerfen oder auszutauschen, ist ein schlimmer Vertrauensbruch, unter dem das Kind seelisch leidet.
Besondere Bedürfnisse für Babys und Säuglinge
Der Markt für Baby- und Kinderzubehör ist riesig. Bei Kuschel-Produkten für das Baby sollten Eltern besonders auf eine gute Verarbeitung und unbedenkliche Materialien wie Baumwolle oder Naturfasern in Bio-Qualität achten. Leicht zu lösende Kleinteile und schlecht verarbeitete Nähte stellen eine Gefahr dar. Ein Schmusetuch für das Baby muss ausserdem eine Menge aushalten können. An ihm wird gezerrt, es wandert in den Mund, oft landet es auf Spaziergängen auch unbeabsichtigt im Schmutz oder in einer Pfütze. Es muss also besonders robust und pflegeleicht sein. Wer beispielsweise auf das Prüfsiegel der DIN-EN 71-3 für sicheres Kinderspielzeug achtet, kann sich ob der Qualität und Eignung sicher sein.
Babys mögen auch Steinsäckchen oder Wärmestofftiere. Diese Varianten wirken wie eine Wärmflasche, aber ohne die Gefahr des Auslaufens, und produzieren eine dauerhaft wohlige Wärme in Babys Nähe. Die putzigen Wärmestofftiere gibt es in allen möglichen Spielarten und Größen. Sie werden einfach in der Mikrowelle oder dem Backofen erwärmt und geben ihre Wärme dann kontinuierlich an die Umgebung ab. Dies hilft zum Beispiel bei Bauchschmerzen, Koliken oder Blähungen. Eine ähnliche Funktion erfüllen beispielsweise Traubenkernkissen.
Kleinkinder und Kuscheltiere
Auch wenn der Nachwuchs sich seinen Begleiter nach Gesichtspunkten auswählt, die Eltern nicht immer nachvollziehen können (ein hässliches Werbegeschenk zum Beispiel oder die gruselige Porzellanpuppe der Uroma), sollten sie ihn gewähren lassen. Kuscheltiere sind keine Statussymbole. Forschungen haben gezeigt, dass Kinder sie nach ganz eigenen Kriterien auswählen und ihnen gerade deshalb so grosse Bedeutung zukommt.
Kinder mögen besonders griffige Kuscheltiere, die sich an Schwanz, Ohr oder Armen und Beinen herumschleppen lassen. Hier empfehlen sich beispielsweise die drolligen Kuschelfreunde von Doudou, die oft eine Mischung aus Kuscheltuch und Stofftier darstellen. Auch wenn die Zwerge mitunter grob mit ihren besten Freunden umgehen, meinen sie es natürlich nicht so. Ein idealer bester Freund muss eben etwas aushalten können und hat nicht selten Stellvertreterfunktion bei unangenehmen Erfahrungen.
Persönliche Objekte sind wichtig für die Identitätsentwicklung
Der Umgang mit Schmusetuch und Kuscheltieren fördert die Fantasie, das Einfühlungsvermögen und die Fähigkeit, sich innerhalb eines übervollen Angebotes trotzdem für eine konkrete Beziehung entscheiden zu können. Trotz allem können Kuscheltiere und Nuschelis die Zuwendung der Eltern nicht ersetzen. Für eine ausgefüllte Kindheit und gute Entwicklung brauchen die Kleinen die Nähe und Zärtlichkeit ihrer Bezugspersonen ganz genauso wie die Luft zum Atmen oder das Essen und Trinken.